Beute_Military_Floß - 2004

Einzelausstellung, Galerie Kunstpunkt, Berlin

Raum 1: Floß, Holz, Kanister, Gummigranulat, 50 x 350 x 500 cm, 2004

Floß, Holz, Kanister, Gummigranulat, 50 x 350 x 500 cm, Detail, 2004

Pressetext zur Ausstellung:
Nach der Ausstellung „Laufbahn“ vor zwei Jahren zeigt die zweite Einzelausstellung von Susanne Lorenz in der Galerie Kunstpunkt Berlin neue raumgreifende Installationen, Siebdruck-Reihen sowie eine umfangreiche Präsentation von Projekten für den öffentlichen Außenraum, für die die Künstlerin zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhielt.
Die beiden zentralen Arbeiten der Ausstellung sind „Beute“ und „Floß“, beide aus dem Jahr 2004. Beute ist ein 4 x 5 Meter großes, fünfteiliges Netz aus grüner Gaze, das in Fortsetzung früherer Arbeiten den (martialischen) Sport des Jagens thematisiert und zugleich Merkmale des militärischen Camouflage aufweist. Ergänzt wird die Arbeit durch die beiden Siebdruckreihen „Die Gesellschaftsjagd“ und „Military“, die Jagdstrategien sowie Muster der Beutelegung zeigen bzw. landschaftlich anmutende Hindernisse aus dem Militaryrennen. Wie schon in früheren Werkgruppen verbirgt sich hier jeweils hinter einer ästhetisch sehr ansprechenden Form eine Kette grausamer Assoziationen und Geschichten.
Floß ist eine 3 x 5 m große Plattform mit einer Oberfläche aus grünem Gummigranulat. Im Zentrum des Floßes ist ein Teichbecken integriert, das sich erst bei Benutzung mit Wasser füllt: Eine schwimmende Insel mit einem eigenen, geschützten Wasserbereich. Das hier wesentliche Prinzip eines inneren Wasserbeckens innerhalb äußeren Wassers ist auch das Merkmal des Badeschiffs, das Susanne Lorenz in diesem Jahr zusammen mit AMP Arquitectos, Teneriffa an der Arena in Berlin-Treptow realisierte.
Während sich allerdings das Wasserbecken im Floß aus demselben Wasser speist, in dem es liegt, ist das Badeschiff ein autarkes, mit Frischwasser gefülltes Becken innerhalb der unsauberen Spree. Das Badeschiff entstand im Rahmen des Wettbewerbs und der Ausstellung constructed connections und wird, zusammen mit anderen Außeninstallationen, ebenfalls in der Ausstellung dokumentiert.