Props - 2008


Eingeladener Wettbewerb Kunst am Bau Universität Potsdam

Props

Die Installation besteht aus vier jeweils roten und kreuzförmigen Propellern, die unterhalb des Daches am außen gelegenen Verbindungsgang befestigt werden. Sie drehen sich zu festgelegten Zeiten für eine kurze Dauer wie Flugzeugpropeller: Zunächst anlaufend, dann langsam bis zur maximalen Umdrehung beschleunigend, wieder auslaufend. Der Verbindungsgang zwischen Alt- und Neubau wird gleichsam zu einem Flugzeugflügel. Die Leichtigkeit des Neubaus und speziell des überdachten Ganges - als bewusstem architektonischen Kontrast zur Schwere des Altbaus - wird in der Installation aufgegriffen und überhöht. Die Grundform und Farbe der roten Propeller ist dem Signet des Deutschen Roten Kreuzes entlehnt, deren wichtige Bedeutung und Position in der Zeit des Dritten Reichs im repräsentativen Neubau des ehemaligen Präsidialgebäudes zum Ausdruck gebracht wurde. Zu einer der wichtigsten Aufgaben des Deutschen Roten Kreuzes wurde seit Mitte der 1930er Jahre die Indienststellung der Hilfsorganisation für die Mobilmachung - vor dem Horizont eines bereits geplanten Krieges. Insbesondere die Bedeutung für die Luftwaffe wird in historischen Texten immer wieder herausgestellt. So sollte das neue Hauptgebäude "seiner zukünftigen Hauptaufgabe gerecht werden, der Mitwirkung im amtlichen Sanitätsdienst der Wehrmacht und im Sanitätsdienst des Luftschutzes".
(Quelle: http://drk.de/generalsekretariat/archiv/index.html)

Props

Einen weiteren Bezug zum Fliegen stellt das unter den Nationalsozialisten durch einen Adler ergänzte Emblem des Deutschen Roten Kreuzes selbst dar. Die Arbeit kann aber auch unabhängig von diesem historischen Kontext gesehen werden. Im Ruhezustand stehen die Propeller in unterschiedlichen Positionen. Zusammen erscheinen sie wie eine Komposition kontextueller oder abstrakter Zeichen, die vom Pflaster über das Kreuz bis zur ungegenständlichen suprematistischen Malerei eines Kasimir Malewitsch Assoziationen frei setzen kann. Auch das Rot der Flügel, im Falle des Rote-Kreuz-Signets eine sprechende Signalfarbe, fügt sich in der kontextlosen Betrachtung ein als weiterer Ton innerhalb der Reihe von Rottönen im Bauensemble. Der Titel Props ist abgeleitet von der englischen Kurzform für Propeller. In einer weiteren Kurzform-Bedeutung für Ausstattungsobjekte im Filmbereich verweist der Titel zudem auf das Projekt .Filmstadt. in den 30er Jahren, dessen einzige ausgeführte Baumaßnahme das DRK-Gebäude war.