Alsterkristall - 2007
Auftragsentwurf für die Aussenalster, Hamburg
Mit Wilk-Salinas Architekten
Der Alsterkristall ist eine Ausflugsplattform mit Bademöglichkeit, die - auf Pfählen gegründet - inmitten der Alster liegt.
Die Kristallform steht für sauberes Alsterwasser. Geometrische Kristallformen mit sechseckigen Molekülen werden nur von sauberem Wasser gebildet. Der Entwurf bezieht sich auf die Tradition historischer Alsterbäder zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert. Während es in der Binnenalster bereits Ende des 18. Jahrhunderts ein schwimmendes so genanntes Badeschiff gab, existierten in der Außenalster von Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts drei Schwimmbäder, die auf Pfählen gegründet waren: die "Alsterlust" an der Lombardbrücke, die Badeanstalt Hohenfelde am Schwanenwik sowie das Lony'sche Schwimmbad südlich der heutigen Krugkoppelbrücke, das nur mit Booten erreichbar war. Desweiteren gab es in der Binnenalster die Tradition, temporäre Inseln zu bestimmten festlichen Anlässen zu errichten.
Der Alsterkristall soll autark funktionieren: Das Schwimmbad wird mit Alsterwasser gefüllt und über einen Regenerationsteich in einem geschlossenen Kreislauf vollbiologisch gereinigt. Wie in den historischen Bädern kann somit wieder im Wasser der Alster gebadet werden, welches durch die natürliche Reinigungsmethode den Charakter von klarem Gebirgswasser erhält. Das Dach des Alsterpavillons wird mit Photovoltaikzellen belegt, so dass der Alsterkristall seinen eigenen Strom generieren kann.
Der Entwurf geht behutsam mit den Gegebenheiten der Alster um. So werden die Wegebeziehungen nicht gestört und am Ufer der Blick auf die Alster nicht eingeschränkt. Der eher mondäne Charakter des Ortes wird aufgenommen und das Publikum dort eingeladen, wo es sich befindet: Segler und andere Bootsfahrer können direkt an der Plattform anlegen und eine Fähre bringt die Gäste vom Alsterufer herbei.