Sehwege - 2000
Ziegelsplitt, Buchsbaum, jeweils ca. 25 qm
Wettbewerb Schlosspark Ahrendsburg, 1. Preis
Die Parklandschaft von Schloss Ahrensburg gliedert sich in drei große Grünflächen, die Schlossinsel und die zwei gegenüberliegenden Rasenflächen in Richtung Innenstadt. Der Zusammenhalt dieser drei Stücke ist mit der heutigen Parksituation kaum noch gegeben. Weder werden Blickbezüge zu markanten Stellen z.B. zu der Kirche hervorgehoben, wie dies im klassischen Englischen Landschaftsgarten üblich ist, noch zusammenhängende Wegsysteme erstellt, wie sie sich zeitgemäß bei den Barockentwürfen und -ausführungen für Schloss Ahrensburg finden. Der Entwurf Sehwege setzt hier an und gliedert die drei Parkflächen durch drei Weg - Hecken - Einheiten. Diese bestehen aus jeweils einer Wegfläche aus rötlichem Kies und einer etwa kniehohen Bepflanzung aus Buchsbaum oder Eibe. Die Einheiten markieren und indizieren bestimmte Sichtachsen über den See, einerseits untereinander als Verbindung der drei Parkflächen mit dem Schloss und darüber hinaus über die Parkfläche hinweg zu bestimmten Blickfängern in der Umgebung: der Kirche mit den Gottesbuden etwa und zum Ort des ehemaligen Weinbergs. Die Gestalt der drei Weg - Hecken - Einheiten orientiert sich an der Parkgestaltung wie auch den Stadtplatzformen in Ahrensburg im 18. Jahrhundert, eine Vereinheitlichung erfolgt aber durch die Reduktion auf nur zwei Materialen und eine klare Binnengliederung ohne weitere Ornamente. Durch die Farbigkeit, die Materialität und die Ausmaße, mit denen sich die Weg - Hecken - Einheiten jeweils an der Umgebung orientieren, gliedern sie sich in die Parklandschaft ein, behaupten sich aber dennoch als eigenständige "Objekte". Materialien: Bepflanzung aus Buchsbaum oder Eibe in Kniehöhe (ca. 40 cm); Wege aus Ziegelsplitt (Farbe des Schlossdaches); Einfassung der Kiesflächen durch Metallbänder.