Vorzone des Museumsquartiers, Wien - 1999


Eingeladener Wettbewerb der Stadt Wien
Projektfläche: ca 1500 qm

Der Entwurf gliedert sich in zwei große Gestaltungsflächen, die durch die Haupteinfahrtzone zum Museumsquartier voneinander getrennt werden: in eine Grünzone im Nordwesten mit beruhigtem Charakter und Erholungsqalität sowie in eine öffentliche Nutz- und Ausstellungsfläche mit explizitem Werbecharakter für das Museumsquartier.

Grüne Gestaltungsfläche: Landschaftssilhouette und "Schutzwall" / Materialien: Erde, Rasen, Bäume

Entlang der stark befahrenen "2er Linie" bietet sich den Straßenteilnehmern auf langer Strecke eine "Landschaftssilhouette". Vom Museumsquartier aus gesehen ist die Silhouette ein keilförmig auslaufender "Schutzwall" gegen die stark befahrene Straße, der dem Ort Lärmdämmung und Sichtschutz bietet und diesen erst hierdurch zu einer öffentlich nutzbaren Grünzone werden läßt. Die Fläche kann so zu einem Ort für Freizeitaktivitäten werden wie Cafétrinken (im und vor dem vorhandenen bzw. einem neu zu errichtenden Café), auf und in den Rasenwellen-Liegen, Lesen, Spielen etc.

Rote Gestaltungsfläche: "bespielbare" Ausstellungsfläche / Materialien: roter Kunststoffbelag (EPDM) für Außensportplätze als Ausstellungsfläche, getrichener Stahlrahmen als Blickrahmen und potentiell bespannbare Fläche für Großprojektionen, rot getrichene "Bande" für museumsinterne Werbedisplays/ -plakate

Im Gegensatz zu der grünen Gestaltungsfläche mit Rückzugscharakter öffnet sich die rote Fläche von der Straße aus als signalfarbene Werbe- und potentielle Ausstellungsfläche zum Gebäude des Museumsquartiers. Die Nutzung ist hier nicht streng vorgegeben, sondern bietet vielfache Funktionsmöglichkeiten für den Museumsbetrieb: Platz für temporäre Installationen sowie für Veranstaltungen wie Performances, Freiluftkino etc. Der große rote Stahlrahmen, der am schmalen Ende des trapezförmigen Grundstücks als perspektivverstärkender Sichtrahmen fungiert, kann bespannt werden und so als weitsichtbare Projektionsfläche für Videos, Kinofilme etc. genutzt werden. Die langgestreckte rote Rahmenstruktur ("Bande"), die parallel zur Straße verläuft dient als Werbefläche für das Museum und verleiht dem dahinterliegenden Bereich (potentieller Veranstaltungsbereich) einen ruhigeren Charakter als der daran anschließenden Fläche für Installationen, die von der Straße aus direkt einsehbar ist. Die gestalterische Nähe zu Sportflächen, die der Bodenbelag sowie die Attribute in stilisierter Weise provozieren ist beabsichtigt und öffnet ein weites Assoziationsfeld: Die Fläche ist durch Einzelleistungen (Künstler, einzelne Museen) bzw. durch Mannschaftsleistung (Künstlergruppen, Zusammenarneit der Museen) "bespielbar", impliziert wird das Spielerische wie auch der Wettbewerb in der Kunst, Werbung für Kunst durch Blickfänger aus der erfolgreichen und populären Werbung für Sport etc. Der Bodenbelag bietet darüberhinaus eine Vielzahl funktionaler Vorteile: keine Pfützen, keine schmutzigen Schuhe, bei Bedarf als Sitzmöglichkeit nutzbar.

Museumsquartier
Ansicht der mit Rasen bewachsenen Landschaftssilhouette entlang der ”2er-Linie”

Museumsquartier

Museumsquartier
Ansicht des Museumsquartiers mit grüner (Rasen) und roter (Kunststoffgranulat) Gestaltungsfläche

Museumsquartier
Ansicht des Erholungsbereichs hinter der Landschaftssilhouette, die für diese Zone als ”Schutzwall” gegen die Straße fungiert

Museumsquartier
Ansicht der durch die Museen ”bespielbaren” Ausstellungsfläche mit Sichtrahmen (für Großprojektionen mit Leinwand bespannbar) und Werbe”bande”